Christoph Wilhelm Aigner, geboren am 18.11.1954 in Wels. Nach der Matura in Wels studierte Aigner in Salzburg Germanistik, Sport und Publizistik. Neben dem Studium freie Mitarbeit beim ORF Salzburg und beim „Salzburger Tagblatt“. Dort von 1979 bis 1984 Lokalredakteur. 1983 Versuch eines Opernlibrettos („Oh du schöner Lanzelot“, Musik von Ernst Ludwig Leitner), das Fragment blieb. Seit 1985 freier Schriftsteller; Gründung des Kleinverlags „Salzburger AV Edition“. Seit 1992 lange Aufenthalte in Italien, 1998 Poetikvorlesungen an der Universität Innsbruck. Aigner lebt im Winter zurückgezogen auf dem Land (Rieti, Pratomagno), die übrigen Monate des Jahres meist in Salzburg.
* 18. November 1954
von Matthias Kußmann
Essay
„Sehr beeindruckt mich / das spürbar Unsichtbare“, so überschreibt C.W. Aigner eine Abteilung seines dritten Lyrikbands, „Landsolo“ (1993). Und bereits 1988, in einem dem Gedichtband „Weiterleben“ beigegebenen Aufsatz, hatte Aigner darauf verwiesen, dass für ihn ein „Rest von Geheimnis, Befremden, auch eine Prise Pathos“ die „Gewürze“ geglückter Gedichte seien. Denn diese „bilden etwas ab, gleichzeitig umgibt sie eine Aura, ein größerer Zusammenhang, den man auf den ersten Blick nicht wahrnimmt. Etwas greift herein, das selbst ungreifbar bleibt. Die Worte sind konkret, doch weil sie dicht aufeinander bezogen sind, bedeuten sie ein wenig mehr und sprechen auch ...